Hofgeschichte

Heute werden das Leben in Kotthausen und die Arbeit des Vereins durch vier Säulen geprägt. Die Hofgemeinschaft, das Betreute Wohnen, die Biokiste und die Landwirtschaft. Zusammen bilden diese verschiedenen Bereiche einen lebendigen Organismus, der in stetem Wandel und offen für immer neue Herausforderungen ist.

2023: Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes Haus 4 beginnt.

2021: Gründung der sozialen Landwirtschaft. Die „Soziale Landwirtschaft“, eine tagesstrukturierende Maßnahme für Menschen mit Betreuungsbedarf beginnt ihre Arbeit auf dem Hof.

2020: Denkmalgeschütztes Gebäude. Die Arbeitsgruppe zum Erhalt von Haus 4 wird ins Leben gerufen. Sie setzt sich für die denkmalerhaltende und barrierefreie Sanierung des Gebäudes ein.

2018: Erneuerungen im Sinne der Nachhaltigkeit. Umbau der Infrastruktur des Hofes zur Nutzung erneuerbarer Energien (u.a. Pelletheizungen, Warmwasserkollektoren, Solaranlagen). Außerdem Wiedererschließung zweier Brunnen zur landwirtschaftlichen Nutzung.

2017: Ausbau der Landwirtschaft. Ein Landwirt wird in Teilzeit zur Pflege und Bearbeitung der landwirtschaftlichen Flächen eingestellt.

2012: Coburger Fuchsschafe. Die Zucht von Coburger Fuchsschafen beginnt.

2010: Bauernhofpädagogische Angebote. Erstmals werden bauernhofpädagogische Angebote für Kindergärten und Schulen insbesondere die Kartoffelernte angeboten. Ab 2017 Ausbau der Bauernhofpädagogik mit verschiedenen Programmen zu den Themenbereichen Tiere, Acker und Wald.

2010: Erwerb des Hauses Kotthausen 5. Mit dem Kauf von Haus 5 hat Kotthausen seine derzeitige Größe erreicht.

2009: Erwerb des Hauses Kotthausen 4. Das bereits nicht mehr bewohnte Haus 4 wird erworben und steht jahrelang leer. Heute befindet es sich im Umbau zu weiteren Wohnungen für das Bewo und für neue Hofmitglieder.

2005: Gründung der Biokiste. Die inklusiv arbeitende „Biokiste Hof Kotthausen“ (gGmbH) im Gebäude Kotthausen 3a wird gegründet und in den kommenden Jahren weiter ausgebaut.

2001: Gründung vom Bewo. Das ambulant betreute Wohnen („Betreut Wohnen – Kollegium e.V.“) mit Klient*innen auf Hof Kotthausen, in Wuppertal und Remscheid wird gegründet. Bis heute ein wichtiger Pfeiler des Hofes.

Mitte der 90er Jahre: Umbruch, Fokus auf Landwirtschaft und Bewo. Die Gründungsinitiative und Wirtschaftsgemeinschaft löst sich aufgrund finanzieller und persönlicher Neuausrichtungen auf. Der Hof steht zunächst leer bzw. wird von verschiedenen Gruppen kurzzeitig bewohnt. Kurz darauf wird Kotthausen von einer Gruppe von Menschen mit Kontakt zu den Waldorfschulen in Wuppertal und Bergisch Born übernommen. Diese Gruppe nimmt die Arbeit von „Kollegium für freie Jugendarbeit und Berufsbildung e.V.“ wieder auf und gestaltet sie neu. Die Arbeit fokussiert sich nun auf Menschen mit psychischen und physischen Beeinträchtigungen und deren Integration in die Gemeinschaft und den Arbeitsalltag, sowie auf die Bildung von jungen Menschen im Bereich der Landwirtschaft.

1990: Erwerb des Hauses Kotthausen 2. Ein weiteres Haus wird dazu gekauft, samt Scheune, Stall und Land.

1988: Vereinsgründung. Der gemeinnützige Verein „Kollegium für freie Jugendarbeit und Berufsbildung e.V.“ wird gegründet und zum Träger des gesamten Projektes. Der Heuboden wird zu Wohnraum umgebaut, ebenso der Festsaal in Kotthausen 1.

1984/85: Ausbau des Seminarbetriebs. Schon bald werden weitere Gebäude ausgebaut, der ehemalige Kuhstall zum Seminar- und Wohngebäude umgebaut und eine weitere Wohnung im Haus 3 angemietet. Um diese Zeit wird auch das Gewerbegebäude Kotthausen 3a erworben. Dort ist zu der Zeit der kleine Industriebetrieb „Doro-Tape“ ansässig, der die Wirtschaftsgemeinschaft Kotthausen mitfinanziert.

1983: Erweiterung des Hofes und Entstehung des anthroposophischen Jugendseminars. Julian Kühn und Familie Schmock gründen die „Freie Arbeits- und Studiengemeinschaft Hof Kotthausen“ und kaufen 1983 das Gebäude Kotthausen 1. In dieser Zeit werden in Kotthausen verschiedene Gewerbe, wie Landwirtschaft, Schreinerei und Papierverarbeitung angesiedelt. Entstehung eines anthroposophischen Jugendseminars mit jährlich bis zu neun jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren.


In den 1980er Jahren beginnt die Bildungsarbeit auf Hof Kotthausen. Der Ort ist in verschiedene landwirtschaftliche Betriebe aufgeteilt. Zu dieser Zeit gründet sich eine Initiative mit dem Ziel, ein Orientierungsjahr für junge Erwachsene anzubieten und diese auf Kotthausen in unterschiedliche Arbeitsbereiche einzuführen. Damit ist der Grundstein für die noch heute prägende Bildungsarbeit unseres Vereins gelegt.

Die Hofgeschichte reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Die Hofschaft Kotthausen wird bereits im 14. Jahrhundert erwähnt und schaut auf eine lange Geschichte als damals freies Sattelgut zurück. Kurz gefasst bedeutet dies, dass die Bewohner*innen der Hofschaft im Mittelalter von Abgaben an die Grundherren befreit waren, dafür aber im Falle eines Krieges, ein gesatteltes Pferd samt Reiter zu stellen hatten. In Kotthausen stehen bis heute einige der ältesten Gebäude Wuppertals, die zu großen Teilen unter Denkmalschutz stehen und auf eine lange, ereignisreiche Geschichte zurückblicken.